Klares Bekenntnis der Österreicher zum Christentum: Die absolute Mehrheit unterstützt die Aussage, dass Österreich ein christliches Land bleiben soll und somit christliche Werte in den Kindergärten und Schulen vermittelt werden sollen, sehr stark. Ein weiteres Viertel stimmt dieser Meinung zumindest einigermaßen stark zu. Ein Abhängen von christlichen Symbolen, wie beispielsweise dem Kruzifix, würden wiederum rund sieben von zehn Österreicher ablehnen. Generell hält die Bevölkerung das Ausüben von Traditionen und Gebräuchen der eigenen Religion für wichtig. 37 Prozent der Christen fühlen sich als Christen ohne Bindung zur Kirche selbst. Von rund einem Viertel der Christen wird die Meinung vertreten, eigene Ansichten über Gott zu entwickeln und dabei keine Bibel oder Kirche zu benötigen. Genau jeder vierte Christ hält der Institution die Treue, auch wenn manches nicht so gefällt. Rund drei Fünftel der Österreicher sprechen sich für Frauen als Priester und die Abschaffung des Zölibats aus. Acht Prozent der Österreicher gehen regelmäßig, meist wöchentlich, in die Kirche.
Christliche Feste, wie beispielsweise Allerheiligen und Allerseelen, geben naturgemäß die Möglichkeit, seinen Bezug zum Glauben und der eigenen Religiosität zu reflektieren. Somit ging der IMAS Forschungsstab der Frage nach, wie wichtig aktuell Glaubenssätze in den Augen der Österreicher erscheinen und wie es um die eigene Beziehung der Bevölkerung zum Glauben steht.
Eines gilt sicherlich als demoskopisch abgesichert und als klares Bewusstseinsbild der Bevölkerung: Die absolute Mehrheit unterstützt die Aussage, dass Österreich ein christliches Land bleiben soll und somit christliche Werte in den Kindergärten und Schulen vermittelt werden sollen. Ein weiteres Viertel stimmt dieser Meinung zumindest einigermaßen stark zu. Besonders überdurchschnittlich wird dies von Personen ab 60 Jahren und Personen aus dem ländlichen Raum geäußert. Nur eine Minderheit von rund 16 Prozent der Österreicher sieht dies anders und würde sich für das genaue Gegenteil aussprechen.
Die Meinung zum Zölibat ist auch eindeutig: Drei Fünftel der Bevölkerung sprechen sich dafür aus, das Zölibat abzuschaffen und gleichzeitig nicht nur verheirateten Männern, sondern auch Frauen die Priesterweihe zu öffnen. Christen verhalten sich in dieser Fragestellung nahezu ident. Dieses Stimmungsbild ist übrigens relativ konstant seit 2004.Aber auch ein Trend lässt sich wiederum zweifellos feststellen: Nur noch acht Prozent der Österreicher besuchen regelmäßig den Gottesdienst, weitere 19 Prozent zumindest gelegentlich. Seit 1973 haben somit die häufigen Kirchengeher um 17 Prozentpunkte abgenommen, der Gegenpol jedoch wird nun von knapp einem Drittel vertreten. Detail am Rande: Unter regelmäßigem Kirchengang verstehen die Österreicher überwiegend einen wöchentlichen Besuch.
49 Prozent der Österreicher widersprechen eindeutig der Aussage, dass ein Kreuz und andere christliche Symbole in Kindergärten und Schulen nichts mehr zu suchen haben. Zusätzlich würde ein weiteres Fünftel diese Meinung eher nicht unterstützen. Rund jeder fünfte Österreicher hält hingegen diese Behauptung für zumindest einigermaßen richtig. Nur acht Prozent findet man in der sogenannten Top-Box (sehr stark).
Generell hält die österreichische Gesamtbevölkerung das Ausüben von Traditionen und Gebräuchen der eigenen Religion für wichtig; 19 Prozent halten dies für sehr wichtig, rund ein weiteres Drittel für einigermaßen wichtig. Menschen mit einer anderen religiösen Bekenntnis als dem Christentum äußern sich hier überdurchschnittlich häufiger.
Die Christen in Österreich lassen sich in vier unterschiedlich große Gruppen einteilen: Die stärkste Gruppe sind diejenigen, die sich als Christen fühlen, aber die Institution Kirche mehr oder weniger verweigern, danach folgen Christen, die sich stark zum Glauben und der Kirche bekennen. Deutlich geringer ist diejenige Anzahl von Christen, die gerade in schwierigen Zeiten erst ihren Glauben entdeckt. Kleinste Gruppe sind aktuelle Glaubens- und Institutionsverweigerer.
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