Steuerkraft-Kopfquote 2015: Unter den wenigen Wirtschaftsdaten, die über Gemeinden vorliegen, stellen die Steuerkraft-Kopfquoten – also die Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner – einen interessanten Indikator der Finanzkraft und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit dar.
Die Höhe der Steuerkraft-Kopfquote einer Gemeinde hängt oft auch mit der Größe zusammen. Je mehr Einwohner eine Gemeinde hat, desto höher ist zumeist die Steuerkraft-Kopfquote. Weiters wirken sich sehr positiv auf die Höhe der Steuerkraft-Kopfquoten zahlreiche und hochwertige Arbeitsplätze des Produktions- und Dienstleistungssektors, die einen geringen Agraranteil bedingen, sowie ein starker Fremdenverkehr aus. Das heißt, am Ende einer Skalenwertung findet man durchwegs Klein- und Kleinstgemeinden mit hoher Agrarquote. Die Gemeindegröße spielt daher eine wesentliche Rolle im Zusammenhang mit der Steuerkraft.
Rückgang um -0,3%
Die Steuerkraft-Kopfquote (Steuereinnahmen pro Einwohner) ist landesweit von 1.305€ (2014) auf 1.301€ (2015) um 0,3% gesunken.
Im Bezirksvergleich liegen bei der Steuerkraft-Kopfquote die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark (plus Graz-Umgebung) recht gut. Allen voran liegt jedoch weiterhin klar die Landeshauptstadt Graz, die 31% aller steiermarkweiten Abgaben und Steuern des Gemeindebereichs auf sich vereint und durch die nunmehrige Anwendung aktueller – weiter stark steigender – Bevölkerungszahlen enorm profitiert. Auf den hinteren Plätzen finden sich fast ausschließlich Agrarbezirke, mit der Südoststeiermark, Hartberg-Fürstenfeld, Murau, Leibnitz, aber auch Voitsberg, als Schlusslichter.
Steuerkraft-Kopfquote im Bezirk Leoben
Weiter klar in Front im Bezirk Leoben liegt aufgrund seiner Größe und den damit verbundenen erhöhten Ertragsanteilen die Bezirkshauptstadt und zweitgrößte Stadt der Steiermark, die derart dominiert, dass sich mit den Industriestandorten Traboch und Niklasdorf nur noch zwei weitere Gemeinden (knapp) über dem Bezirksschnitt befinden. Die beiden weiteren größeren Städte des Bezirks, Eisenerz und Trofaiach, sind nur im Mittelfeld zu finden.
+1,8% im Bezirk Leoben
Für den ganzen Bezirk ist seit längerem ein deutlicher Bevölkerungsrückgang und eine damit verbundene große Überalterung zu vermerken, wobei gerade Eisenerz in Abhängigkeit vom Niedergang des Erzbergbaus in der letzten Zeit extrem davon betroffen ist, was in etwas geringerem Maße auch für die Stadt Leoben zutrifft. Überhaupt sind die alten Industrieregionen – allen voran Leoben, aber auch Bruck-Mürzzuschlag und Murtal – vom faktischen Zusammenbruch der verstaatlichten Industrie am meisten getroffen worden. Das wirkt sich in der Folge natürlich auch auf das Steueraufkommen negativ aus.
Traboch: +7,3%
Proleb: -7,7%
Den höchsten Zuwachs konnte die ohnehin schon sehr starke Gemeinde Traboch verzeichnen. Die Steuerkraft-Kopfquote stieg um 7,3% auf insgesamt 1.427,–. Auf den Plätzen zwei und drei bei den Zuwächsten folgen die Gemeinden St. Peter/Frst. und Radmer. Den einzigen und damit auch größten Rückgang bei der Steuerkraft-Kopfquote im Bezirk Leoben musste die Gemeinde Proleb hinnehmen. Mit 879,– viel die Quote um 7,7%.
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