Wissenschaftsministerium investiert 31 Millionen Euro am Universitätsstandort Leoben.
Grund zur Freude gibt es an der Montanuniversität Leoben. Mit der Finanzierungszusage durch Wissenschaftsminister Harald Mahrer am Donnerstag (28.9.2017) kann das Projekt „Studienzentrum“ nunmehr umgesetzt werden.
Auf dem im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) befindlichen insgesamt 17.225m2 großen Grundstück hinter dem Technologietransferzentrum (TTZ) der Montanuniversität soll der neue Gebäudekomplex entstehen. Dieser umfasst einen großen Hörsaalbereich mit modernster Technik und einem Fassungsvermögen von 1.000 Personen, eine studentische Projektzone, die unter anderem Gangbereiche als Begegnungszonen enthält, sowie eine Tiefgarage.
Weiters sind Räumlichkeiten für die Österreichische Hochschülerschaft, die Studien- und Prüfungsabteilung, die Büros des Studiendekans sowie sogenannte „studentische Lernbereiche“ vorgesehen. Eingeplant wird auch eine mögliche spätere Erweiterung für eine Fachbibliothek sowie eine Mensa.
Wichtige Investition
Als wichtige Investition für den Standort Leoben, aber vor allem auch für die österreichische Universitätenlandschaft bezeichnete Wissenschaftsminister Harald Mahrer das Bauvorhaben: „Die Montanuniversität leistet mit all ihren Aktivitäten und als Innovationstreiber einen wichtigen Beitrag, dass die Steiermark ein Vorzeige Innovations- und Forschungsstandort ist. Gute Forschung und Lehre braucht erstklassige Infrastruktur, deshalb freut es mich, dass das Ministerium die Modernisierung und Erweiterung mit weiteren 6,7 Mio. Euro unterstützt, um dieses Projekt von einem reinen Hörsaalzentrum zu einem Studienzentrum erweitern zu können“, so der Minister.
Den weiteren Ausbau der Montanuniversität Leoben sieht die steirische Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung, Barbara Eibinger-Miedl, als Wertschätzung und nachhaltige Stärkung des steirischen Hochschulraumes: „Die Realisierung des Studienzentrums an
der Montanuni Leoben ist für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Steiermark ein weiterer Erfolg. Bereits jetzt sind wir bei Forschung und Entwicklung mit einer Quote von 5,16 Prozent des BIP die Nr. 1 in Österreich und an der Spitze Europas. Durch dieses Projekt wird nicht nur modernste Infrastruktur für die Lehre geschaffen, sondern auch der Wissensschafts- und Forschungsstandort Leoben und damit die gesamte Region weiter gestärkt. Die vorbildliche Kooperationskultur zwischen der Steiermark und dem Wissenschaftsministerium hat sich erneut als Erfolgsmodell erwiesen“, so die Landesrätin.
„In den kommenden Wochen wird der zweistufige Architekturwettbewerb ausgelobt. Im Frühjahr 2018 haben wir den Sieger, danach startet die Planung. Bei optimalem Verlauf beginnen die Bauarbeiten im Herbst 2019“, skizzierte Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die nächsten Meilensteine des Projekts.
„Mein besonderer Dank gilt unserem Herrn Bundesminister Harald Mahrer für die großartige Unterstützung beim Ausbau unserer Hochschule“, ergänzte die Vorsitzende des Universitätsrates, Landeshauptmann a. D. Waltraud Klasnic. „Es ist vor allem aber auch eine Investition in unsere Jugend, der damit hervorragende Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium in Leoben geschaffen werden“, so Klasnic abschließend.
Rektor Wilfried Eichlseder erklärte in seinem Statement in kurzen Sätzen den erfolgreichen Weg der Montanuniversität in den vergangenen Jahrzehnten. „Wir haben uns in den Bereichen Forschung und Lehre konsequent entlang der Wertschöpfungskette weiterentwickelt. Mit der Implementierung der Studienrichtung Recyclingtechnik ist es sogar gelungen, diese Wertschöpfungskette zum Wertschöpfungskreislauf zu schließen, und damit sind wir europaweit einzigartig“, erläuterte Eichlseder. „Nach den in den letzten Jahren erfolgten Großinvestitionen in die Forschungsinfrastruktur (Materials Center Leoben – MCL, Polymer Competence Center Leoben – PCCL, Zentrum am Berg – ZAB) wird mit der Errichtung dieses Studienzentrums ein weiterer wichtiger
Entwicklungsschritt vollzogen“, so der Rektor.
Montanuniversität Leoben
Die Montanuniversität Leoben kann auf eine sehr erfolgreiche Vergangenheit und eine langjährige und stolze Tradition als Ort der Exzellenz in Wissenschaft und Lehre zurückblicken. Mit ihrem einzigartigen Profil nimmt sie eine besondere Stellung in der nationalen wie internationalen Bildungslandschaft ein. Sie positioniert sich konsequent als Forschungsstätte mit höchsten Ansprüchen, die ihre Schwerpunkte entlang des Wertschöpfungskreislaufes sieht: von der
Rohstoffgewinnung und –verarbeitung über die Metallurgie, die Hochleistungswerkstoffe, das Prozess- und Produktengineering bis hin zur Umwelttechnik und Recycling. Unter Einbeziehung aller in Leoben vertretenen Fachrichtungen entwickelt die Montanuniversität Wissenschaft und Technik.
So entstehen laufend innovative Prozesse und Verfahren, wobei Nachhaltigkeit ein zentrales Prinzip darstellt. Dadurch werden aus Rohstoffen hochwertige Energieträger, Struktur- und Funktionselemente. Schwerpunktsetzungen in Mineral Resources, High Performance Materials und Sustainable Production and Technology ebenso wie Wechselbeziehungen zwischen den Forschungsschwerpunkten werden als Teil der weiteren Entwicklung aufgezeigt. In diesen Schwerpunkten ist die Montanuniversität auch einzigartig mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft vernetzt.
Die im Leitbild verankerte Symbiose aus Lehre und Forschung trägt wesentlich zur stetigen Weiterentwicklung und Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bei. Auch die
Studienrichtungen orientieren sich in Leoben entlang des Wertschöpfungskreislaufes. Angeboten werden aktuell 11 Bachelorstudien, 14 Masterstudien und das Doktoratsstudium der
Montanistischen Wissenschaften. Dazu kommen 19 Universitätslehrgänge und eine Vielzahl an kürzeren Weiterbildungsveranstaltungen. Die angebotenen Studienrichtungen können in dieser Form nur in Leoben belegt werden – mit dem Erfolg, dass die Leobener Absolventinnen und Absolventen zu den begehrtesten Akademikern zählen. Als kleinste technische Universität Österreichs bietet die Montanuniversität ihren derzeit ca. 4.000 Studierenden eine hervorragende Ausstattung und optimale Betreuung durch die Lehrenden. Ihr Vorteil ist die überschaubare Größe: Der intensive Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden ermöglicht es, Herausforderungen im Studienalltag schnell zu lösen.
„Massenuniversität“ ist in Leoben ein Fremdwort. In verschiedenen Umfragen und Rankings sticht die Montanuniversität Leoben bereits seit Jahren unangefochten als Österreichs
beste und beliebteste Universität hervor (z. B. Magazin FORMAT, Universum Talent Research, trendence Graduate Barometer). Als Ausbildungsstätte ist sich die Montanuniversität ihrer besonderen Verantwortung der technikinteressierten Jugend gegenüber bewusst, aber auch in speziellem Maße gegenüber der Industrie trägt die Universität Verantwortung, da deren Humankapital entscheidend von den Absolventen der Montanuniversität geprägt wird. Zudem liegt die Alma Mater Leobiensis in einer nach wie vor problematischen Region, welche mit den Herausforderungen des demographischen Wandels und einer abnehmenden Bevölkerung (insbesondere von aktiv im Arbeitsleben stehenden Menschen) verbunden ist. Daher hat die Montanuniversität seit langem ihre Verantwortung in der Region übernommen. Sie wirkt als Innovationsmotor und treibt gemeinsam mit den wirtschafts- und
technologiepolitisch Verantwortlichen zahlreiche Vorhaben voran.
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