Das Regionalmanagement Obersteiermark Ost setzt im Zuge der Strategieentwicklung für das Imageprojekt der Region gezielt auf die Meinung von Frauen
Welches Image hat die Region derzeit aus Frauensicht? Mit welchen Begriffen würden sie die Region aktuell beschreiben? Was macht die Region attraktiv für Frauen? Und was macht sie unattraktiv?
Diese und weitere Fragen diskutierten 13 Frauen auf Einladung des Regionalmanagements Obersteiermark Ost im Zuge des Imageprojekts. „Die Zahl der weiblichen Selbständigen und Unternehmerinnen in unserer Region ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Längst prägen Frauen die lebenswerte Region mit
ihren Angeboten stark mit. Deshalb war es uns ein zentrales Anliegen, auch ganz speziell die Frauen bei unserer Imagekampagne zu Wort kommen zu lassen“, sagt Projektleiterin Valerie Böckel vom Regionalmanagement.
So waren laut Daten der Wirtschaftskammer Ende 2017 bereits rund 50% der Unternehmen in Frauenhand, Tendenz weiter steigend. Dass diese starke Rolle im öffentlichen Image noch nicht so recht angekommen ist, ärgerte Terri Gattringer-Sabino. Die gebürtige US-Amerikanerin leitet seit über 20 Jahren ein Übersetzungsbüro und Sprachinstitut in Bruck. „In Bruck sind Frauen sehr aktiv“, erzählt sie. „Beispielsweise in der Herzog-Ernst-Gasse ist bis auf ein paar Läden jedes Geschäft in Frauenhand. Aber das wird öffentlich zu wenig gesehen und kaum honoriert.“
Mehr Weiblichkeit
Dass es in der östlichen Obersteiermark an „Weiblichkeit“ – oder zumindest ihrer Sichtbarkeit – fehle, unterstrich auch Bianca Klapfer, Projektmanagerin aus Eisenerz. „Regionale Gremien sind stark männlich besetzt. Und auch die Vereine und deren Angebote sind teilweise nach wie vor männlich dominiert.“ Hier brauche es einen Mentalitätswechsel und ein neues Vereinsleben, um die Angebotsvielfalt in der Region zu erhalten bzw. zu erweitern.
Dennoch hätte die Region die besten Voraussetzungen, Beruf und Leben gut zu verbinden, zumal die Lebensqualität von den Damen als sehr hoch eingestuft wird:
„Ich schätze die hohe Lebensqualität und vor allem die Sicherheit in unserer Region. Ich bin Mutter von einem Sohn und empfinde es als sehr wertvoll, dass er alleine in die Schule und nach Hause gehen kann“, sagte Angelika Prentner, Apothekerin aus Mariazell.
Wie bedeutend die Berge und die Natur für sie und ihre Familie sind, betonte auch Anita Bauer vom ZAM Leoben: „Wenn ich munter werde und auf den Reiting schauen kann, dann ist das für mich total erfrischend.“
Unternehmensberaterin Monika Kain aus Kammern bezeichnet die Region als Kraftquelle. „Man kann gar nicht so viel atmen, wie da an Frischluft da ist.“ Außerdem sei man vor allem in ländlichen Gebieten in ein starkes Netzwerk eingebettet, das soziale Sicherheit gebe. „Man ist keine Nummer.“
Am guten Leben hapert es also nicht in der Region, fasst Valerie Böckel zusammen. Natürlich müsse aber auch die entsprechende Infrastruktur da sein, etwa ein flächendeckendes, schnelles Internet sowie ausreichend Kinderbetreuungsplätze. Ein großes Anliegen war den Teilnehmerinnen außerdem der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und das Zulassen neuer Mobilitätskonzepte. Auch würde eine verstärkte Bürgerbeteiligung in den Gemeinden zu einer erhöhten Regionsbindung beitragen, wie Elisa Rossegger, Projektmanagerin aus der Stanz betonte.
Das Imageprojekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), aus Mitteln des Regionalressorts des Landes Steiermark sowie durch das Steiermärkische Landes- und Regionalentwicklungsgesetz finanziert.
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